Adalbert-Ricken-Preis

Adalbert Ricken (1851–1921)

Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie e.V. verleiht den Adalbert-Ricken-Preis im zweijährigen Turnus.

Nachdem die Mitgliederversammlung der DGfM 1985 vorschlug, Nachwuchstalente unter den Amateurmykologen auszuzeichnen, wurde 1987 der Adalbert-Ricken-Preis das erste Mal gleich an zwei Preisträger vergeben: Manfred Enderle und Jürgen Häffner.

Der Förderpreis trägt den Namen eines der bedeutendsten deutschen Amateurmykologen. Der Priester Adalbert Ricken (1851–1921) hatte Anfang des 20. Jahrhunderts wegweisende Beiträge zur Mykologie geleistet. Nach diesem Vorbild werden mit dem Preis Nachwuchstalente ausgezeichnet, die außerhalb der Universitäten zur Erweiterung des mykologischen Wissens beitragen.

Die DGfM will die Preisträger/innen mit der Auszeichnung motivieren, sich weiter mit der Mykologie und der Natur im Allgemeinen zu befassen.

Der Adalbert-Ricken-Preis 2021 wurde während der Jubiläumstagung „100 Jahre DGfM“ in Blaubeuren an Dr. Uwe Lindemann für seine außerordentlichen Verdienste bei der Erforschung operculater Discomyceten verliehen. Der Preisträger war per Videokonferenz zugeschaltet.

Der Adalbert-Ricken-Preis 2018 wurde während der Internationalen DGfM-Tagung in Möhnesee (NRW) an Felix Hampe für sein herausragendes Engagement in der Erforschung der Milchlinge und Täublinge verliehen.

Der Adalbert-Ricken-Preis 2016 wurde an Ditte Bandini für ihre herausragene Arbeit bei der Erforschung der Risspilze (Inocybe) verliehen.

Der Adalbert-Ricken-Preis 2014 erging in Mettlach/Orscholz an Björn Wergen für seine systematische Bearbeitung der Ascomyceten, insbesondere der Kernpilze.

Der Adalbert-Ricken-Preis 2010 wurde an Friedemann Klenke für seine Arbeiten über phytopathogenen Kleinpilze verliehen.

Der Adalbert-Ricken-Preis 2008 geht an Thomas Lehr für seine Regionalfloristik und die morphologisch-taxonomische Bearbeitung verschiedener Pilzgruppen insbesondere der Filzröhrlinge.

Der Ricken-Preis 2006 geht an Jörg Albers. Seine mykologischen Schwerpunkte liegen in der Erfassung der regionalen Pilzflora (Funga) mit einem Schwerpunkt in der Standortkunde und Standortkartierung. Besonderes Interesse finden hier die Inseln der Nordsee und die Binneninseln im Unterlauf der Weser. Seine Bemühungen um die Erkenntnisse älterer Pilz- und Naturkundler im Raum Bremen runden das sympathische Bild des noch jungen Hobbyforschers ab. Seine Wahl zeigt auch, dass Mykologie in unserer Gesellschaft keineswegs mit Harz und Haarstrang im Norden aufhört.

Den Adalbert-Ricken-Preis verlieh die Deutsche Gesellschaft für Mykologie 2004 an Peter Karasch aus Gauting für seine wegweisenden pilzfloristischen Untersuchungen auf einer Huteweide, der sog. Goaslweide im Bayerischen Fünf-Seen-Land, am Ammersee. Bis 2014 wurden von ihm auf der nur 3,8 ha großen Fläche mehr als 1.100 Pilzarten dokumentiert (siehe www.pilze-ammersee.de). Die Goaslweide ist somit zu einem Vorzeigevorhaben für das Projekt „Pilzflora ausgewählter Gebiete“ geworden.

Auf der Deutschland-Tagung in Hornberg wurde der Adalbert-Ricken-Preis 2002 an Benno Westphal aus Mosbach verliehen – in Würdigung seiner Verdienste um die mykofloristische Erforschung Nordwest-Mecklenburgs sowie für seinen langjährigen Einsatz in der Pilzaufklärung und -beratung der Stadt und des Kreises Wismar.

Andreas Gminder wurde der Adalbert-Ricken-Preis 1998 für seine breitgestreute, mykologische, taxonomisch-floristische Tätigkeit und für seinen Einsatz bei der Kartierung der Großpilze Deutschlands zuerkannt.

Josef Christan wurde für seine herausragenden Untersuchungen an der Gattung Ramaria mit dem Adalber-Ricken-Preis 1996 geehrt.

Hans-Otto Baral erhielt 1994 den Adalbert-Ricken-Preis aufgrund seiner herausragenden taxonomsichen und systematischen Arbeiten an Ascomycetes.

Der Adalbert-Ricken-Preis 1991 wurde an Axel Schilling für seine Verdienste in der Kartierung verliehen.

Klaus Siepe wurde der Preis wegen seiner breitgestreuten pilzfloristischen Untersuchungen insbesondere des Münsterlandes zuerkannt.

Hans Bender wurde der Adalbert-Ricken-Preis 1989  zuerkannt wegen seiner fundierten Kenntnisse und wegen seiner Forschungen und Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Blätterpilze, namentlich der Gattung Coprinus.

Manfred Enderle bekam den Adalbert-Ricken-Preis 1987 als Anerkennung seiner Forschungen und Publikation auf den Gebieten der Floristik, Morphologie, Ökologie und Taxonomie mitteleuropäischer Höherer Pilze, sowie seiner langjährigen Bemühungen um den Schutz der Pilze und ihrer Biotope.

Jürgen Häffner erhielt die Ehrung, weil er „mittels eigenständiger und origineller Arbeiten zur Floristik, Morphologie, Chorologie und Taxonomie der Großpilze zur Erweiterung unseres Wissens“ beigetragen hat.

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