Holzpilze haben eine faszinierende Struktur und sind leicht zu verarbeiten. Daher sind sie für Schmuck, Gestecke und Basteleien bestens geeignet. Sie können auch mit anderen Naturmaterialien wie beispielsweise Perlen, Federn und Blätter kombiniert werden.

 

Pilzschmuck

Du kannst die Pilze auch mit einem Loch einfach so als Anhänger verwenden oder mit einer angeklebten Anstecknadel als Brosche. Dies geht sehr gut mit einer Heißklebepistole. Wenn du glänzenden Schmuck haben möchtest, kannst du die Pilze mit Klarlack überziehen.

Allerdings solltest du sicher sein, dass die Fruchtkörper nicht von Insekten befallen sind, da diese den Schmuck sonst relativ rasch zersetzen. Insekten mögen die Pilze auch getrocknet, so wie diese kleinen Käfer.
 

 Kreativtipp:  Trockne die Pilze am besten gleich nach dem Sammeln im Backofen oder in der Sauna bei ca. 50-70°C. Orte mit vergleichbaren Bedingungen sind ebenfalls geeignet. Je nach Größe der Fruchtkörper dauert der Vorgang eine Stunde oder mehrere. In die Gefriertruhe legen reicht leider nicht aus.
 

Du brauchst:

Holzpilze, Faden oder Draht, Perlen, Federn usw.
 

So wird´s gemacht:

  1. Durchlöchere die Pilze mit einem Bohrer oder einer Nadel.
  2. Ziehe den Faden oder Draht durch und arbeite weitere Materialien ein.
     

Diese schicken Ketten hat Karin Montag, die Herausgeberin der pilzkundlichen Zeitschrift „Der Tintling“, hergestellt. | Bild: Dr. Rita Lüder
 

Namensschilder aus Scheiben von Birkenporlingen – die Fruchtkörper werden vor dem Trockenen aufgeschnitten. | Bild: Dr. Rita Lüder

 

Dekoration mit Pilzen

Porlinge eignen sich wunderbar als Dekoration für Gestecke – egal ob zu Ostern oder Weihnachten. Diesen Kranz von Birgit Tewes schmücken mehr als 10 Holzpilze und ausgeblasene Wachteleier. Es gibt spezielle kleine Handpumpen, mit denen die Eier ganz einfach und mit nur einem Loch ausgepustet werden können.
 

Diesen Kranz von Birgit Tewes schmücken mehr als 10 Holzpilze. | Bild: Dr. Rita Lüder

 

Dekoschale aus Baumpilzen

Eine kreative Idee von PilzCoach Elisabeth Finch
 

 Kreativtipp:  Oszillierende Schneidwerkzeuge eignen sich auch für Kinder, denn sie entfalten ihre Wirkung nur auf hartem Untergrund. Sobald sie mit weichem Material wie zum Beispiel der Hand in Kontakt kommen, stoppen sie sofort. Das entbindet jedoch nicht von der Aufsichtspflicht!
 

Ein Zunderschwamm wird von unten schalenförmig ausgehöhlt.

 

Eine Dekoschale mit Teelicht, Moosen, Hagebutten und anderen Naturmaterialien.

 

Blickfang dieser Dekoschale ist ein farbenprächtiger Weihnachtsstern.

 

Holzbasteleien

Das grüne, orangefarbene oder rötliche Holz eignet sich sehr schön für Bastelarbeiten.

Du kannst es mit anderen Naturmaterialien wie Steinen, Federn, „Bastelpilzen“ und Holzstückchen oder Blättern als Mobile oder Wandbehang mit einem Faden versehen – oder es zu Skulpturen verarbeiten. Du kannst es auch für Schmuck, Kränze, Pilzfiguren und vielerlei mehr verwenden.
 

Deko zum Aufhängen aus grünem Holz, Zinnoberschwämmen und Steinen | Bild: Dr. Rita Lüder
 

Grüne Hölzer waren vom 14. bis zum 17. Jahrhundert aufgrund ihres sehr haltbaren Farbstoffs sehr begehrt. Aus ihnen wurden in der Kunsttischlerei Einlegearbeiten und Schmuckkästchen hergestellt. (Marqua 2010) Verarbeitet wurde vor allem grünes Pappel- und Eichenholz.

Lange Zeit war es den Menschen ein Rätsel, wie die Farbe in das Holz gekommen ist. Erst Wettstein gelang es im späten 19. Jahrhundert der Nachweis, dass die Färbung durch einen Schlauchpilz verursacht wird. Dieses Merkmal lieferte den „Grünspanbecherlingen“ ihren Namen. Die Arten jener Gattung sondern den Farbstoff „Xylindein“ ins Holz ab. Er färbt nicht nur das Holz grün, sondern hat auch eine antibiotische Wirkung – vermutlich, um konkurrierende Pilze fernzuhalten.

Darüber hinaus sollen auch durch Pilze orangerot gefärbte Hölzer weiterverarbeitet worden sein. (Keizer 2010) Zu den infrage kommenden Arten zählen die Zinnoberrote Tramete und der Rötende Zystidenrindenpilz.

 

Pilzlicht

Eine kreative Idee von PilzCoach Jessica Damast
 

So eine dekorative Verkleidung für ein Kerzenlicht lässt sich mit ganz einfachen Mitteln herstellen.
 

Aus einer Serviette und Laminierfolie entsteht eine dekorative Verkleidung für Kerzen. | Bild: Dr. Rita Lüder
 

Du brauchst: Servietten oder andere durchscheinende Pilzmotive, Laminierfolie und Laminiergerät, Schnur, Locher, Glas mit Teelicht
 

So wird´s gemacht:

  1. Zwei Servietten werden laminiert.
  2. Die beiden Folien werden gleichzeitig gelocht, damit die Löcher genau übereinstimmen.
  3. Die Schnur wird kreuzweise durch die Löcher gefädelt und verknotet.



  4. Das Teelicht kommt in einem Glas in die Mitte der aufgestellten Folien.

 

So ein Pilzlicht passt in jeden Präsentkorb. | Foto Dr. Rita Lüder

 

Pilzmännchen und Figuren

Du kannst die Pilze auch zu Pilzmännchen oder Figuren umarbeiten und ihnen Gesichter aufmalen. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Die Pilzfiguren auf dieser Seite sind aus Baumpilzen gelegt und abfotografiert. So können die Pilze in der Natur bleiben und die Fotos weiter verschickt, als Grußkarten ausgedruckt oder zu Collagen verarbeitet werden.
 

Mit Baumpilzen gelegte Pilzfiguren | Bild: Dr. Rita Lüder

 

Pilzschnitzereien

Aus vielen Porlingen lassen sich Figuren oder Bilder schnitzen, indem die Porenschicht teilweise entfernt wird. Mit einem oszillierenden Multi-Werkzeug geht dies besonders gut, da du dich damit nicht verletzen kannst und verschiedene Aufsätze für unterschiedliche Strukturen und Bearbeitungsschritte zur Verfügung hast. Feinarbeiten können mit Graviergerät, Schnitzmesser und Sandpapier nachgearbeitet werden.
 

Schnitzereien mit oszillierenden Multiwerkzeugen an Rotrandigen Baumschwämmen von Helga und Wolfgang Friese. | Bild: Dr. Rita Lüder

 

Schmetterlinge

Eine kreative Idee von PilzCoach Silvia Weis
 

Schmetterlings-Trameten haben eine wunderschöne Struktur, die sich sehr gut zum Basteln eignet. Zwei Fruchtkörper an einen Stock geklebt und mit Draht (Hölzer o. ä.) als Fühler versehen – im Nu ist der Schmetterling fertig!
 

Aus Trameten gebastelte Schmetterlinge von Silvia Weis | Bild: Dr. Rita Lüder

 

Gefilzte Pilze

Eine kreative Idee von PilzCoach Susanne Ender
 

Aus Wolle lassen sich Pilze sehr gut filzen. Die Pilzhüte entstehen aus einer Kugel, die in zwei Hälften geschnitten wird. Sie können weiter für Gestecke und als Dekoration verwendet werden.
 

Dieses Gesteck mit Filzpilzen hat Susanne Ender hergestellt. | Bild: Dr. Rita Lüder

 

Pilze aus Ton

Eine kreative Idee von Renate Beermann
 

Pilze aus Ton sind wind- und wetterfest. Sie zu töpfern macht Spaß und ist gleichzeitig eine gute Möglichkeit, die Merkmale genau anzuschauen. Du kannst dir auch einen ganzen Hexenring für den Garten töpfern. Weißer Ton ist am besten geeignet, da du ihn mit vielen Farben glasieren oder auch mit anderen Farben bemalen kannst. Eine Möglichkeit, den Ton brennen zu lassen, gibt es in vielen Töpferläden. Wenn die Pilze nicht wetterfest sein müssen, kannst du auch Bastelmasse, Knete o.Ä. verwenden.
 

So wird´s gemacht:

  1. Suche dir einen Pilz in der Natur und schau ihn dir genau an: Hat er einen Ring? Eine Knolle?
  2. Knete den Ton gut durch und forme den Pilz so genau wie möglich nach.
  3. Lass den Ton trocknen und anschließend brennen.
  4. Zuletzt wird eine Glasur aufgetragen, dann werden die Tonpilze noch einmal gebrannt.
     

Renate Beermann hat diese Gold-Röhrlinge getöpfert. Ein ganzer Hexenring davon ziert ihren Garten. | Bild: Dr. Rita Lüder

 

Literatur

Einige der hier beschriebene Themen sind Auszüge aus dem folgenden Werk und können darin vertieft bzw. weitere Projekte nachgelesen und selbst verwirklicht werden.
 

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