Die Erfassung von Pilzfunden ist elementar, um die Bestandsentwicklung von Arten zu bewerten. Bislang hat die DGfM auf www.pilze-deutschland.de ca. 4,1 Mio. Verbreitungsdaten, über 11.400 Bilder und Informationen zu mehr als 13.700 Pilzarten veröffentlicht. Daraus lassen sich z. B. Bewertungen für Rote Listen und Verantwortungsarten ableiten.
 

Die Kartierung, also die möglichst genaue Erfassung von Pilzvorkommen, dient dem Aufbau von Wissen um die räumlichen und zeitlichen Vorkommen von Pilzen. Darüber hinaus werden ökologische Parameter wie z. B. die Substratbindung der Pilzarten erfasst. Auch Rote Listen wären ohne die ehrenamtliche Mitarbeit der Pilzkartierer nicht möglich. Sie basieren auf der langfristigen (100–150 Jahre) und kurzfristigen (20–25 Jahre) Bestandsentwicklung der Organismen und sind ein wichtiges Bewertungsinstrument im europäischen Naturschutz. Mit punktgenauen Informationen können Vorkommen seltener und geschützter Arten im Rahmen von Eingriffs-Ausgleichsregelungen bewertet und ggf. erhalten werden.

Die systematische Kartierung von Pilzvorkommen in Deutschland hat in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts begonnen und 1989 mit der Veröffentlichung des dreibändigen Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschland (West) seine ersten Ergebnisse gebracht. Federführend waren hier der damalige DGfM-Vorsitzende German J. Krieglsteiner und einige hundert ehrenamtlich tätige Pilzexperten der DGfM tätig. Mittlerweile hat die DGfM die ca. 4,1 Mio. Verbreitungsdaten und weitere Informationen zu mehr als 13.700 Pilzarten (Groß- und Kleinpilze) auf www.pilze-deutschland.de veröffentlicht.

Datenbasis für Projekte

Die Pilzkartierung als Datensammlung für bestimmte Regionen, Bundesländer und als bundesdeutsches Gesamtwerk ist eine Methode, deren Ergebnis die unentbehrliche Datengrundlage für den praktischen Naturschutz und Publikationen zu naturschutzfachlichen und ökologischen Themen ist.

Folgende Projekte sind auf Bundes- und Länderebene relevant:

  • Rote Listen gefährdeter Arten
  • Biotopkartierungen
  • Artenschutzrechtliche Fragestellungen (Verantwortungsarten, gesetzlich geschützte Arten)
  • Checklisten
  • Länder- und Regionalfloren

Auf Bundesebene sind die Mitglieder aus dem Fachausschuss Naturschutz & Kartierung Ihre Ansprechpartner in Kartierungsfragen. In den Bundesländern können Sie sich an die/den jeweilige/n Landeskoordinator/in wenden.

Datenerfassung

Stationär – ohne Internetanbindung

Als Kartierungswerkzeug für unsere Datenbanken und Offline-Erfassung wird aktuell das Programm „MykIS“ verwendet, das auf dem Datenbankmanagementsystem „Microsoft Access“ basiert. Die Anwendung funktioniert auch mit der kostenlosen Laufzeitumgebung (Runtime), sodass kein Kauf von Microsoft Access oder gar Microsoft Office erforderlich ist. Bitte beachten Sie, dass MykIS ausschließlich mit der 32-Bit-Version läuft. Den Funktionsumfang können Sie dem beigefügten „MykIS Anwenderhandbuch“ (siehe Kasten „Dokumente“) entnehmen.

MykIS kann bei Frank Dämmrich (www.tomentella.de) per E-Mail unter Angabe der Adresse für die Nutzerdatei bestellt werden. Die Vollversion wird dann per Download-Link zusammen mit allen nötigen Informationen zur Verfügung gestellt. Neue Updates werden in MykIS automatisch angezeigt und können dann problemlos installiert werden.

Webbasiert – mit Internetanbindung

Die Online-Erfassung von Daten ist derzeit über zwei Wege möglich:

Seit 2005 wird von unserem Landeskoordinator Axel Schilling (Hannover/Niedersachsen) die Plattform „Pilzkartierung 2000 Online“ (www.pilzkartierung.de) bereitgestellt. Seither wurden dort mehr als 200.000 vorwiegend aktuelle Funddaten kartiert. Die neuen Daten werden von Axel Schillling einmal jährlich an die DGfM-Zentrale übermittelt und von dort an unsere Landeskoordinatorin und -koordinatoren weitergeleitet. Diese integrieren alle plausiblen Daten in die Landesdatenbanken. Alle von den Landeskoordinatoren zur Darstellung auf www.pilze-deutschland.de an die Zentrale übermittelten Datensätze werden mit dem jeweils nächsten Daten-Upload sichtbar.

Eine weitere Möglichkeit wird seit Ende März 2017 durch die Kooperation der DGfM mit der gemeinnützigen naturgucker.de eG eröffnet. Deren Satellitenseite pilzgucker.de wurde dem DGfM-Design angepasst und soll künftig inhaltlich ähnliche Kartierungsmöglichkeiten wie die Plattform www.pilzkartierung.de bieten, allerdings mit der Anbindung an den Kartenkacheln-Dienstleister „Google Maps“.

Ausblick

Als neues Kartierungswerkzeug wird derzeit das quelloffene Programm Indicia (www.indicia.org.uk) für die Pilze sukzessive bis zur Nutzungsreife entwickelt.

Dokumente

Bilder

Startseite von www.pilze-deutschland.de

Startseite von www.pilze-deutschland.de

Die Verbreitung des Grünen Knollenblätterpilzes (Amanita phalloides) in Deutschland

Die Verbreitung des Grünen Knollenblätterpilzes (Amanita phalloides) in Deutschland

Der Startbildschirm von MykIS

Der Startbildschirm von MykIS

Details einer Fundmeldung in MykIS

Details einer Fundmeldung in MykIS

Eingabemaske von Pilzkartierung 2000 Online

Eingabemaske von Pilzkartierung 2000 Online

Startseite von pilzgucker.de

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