Ab dem 20. Mai 2021 soll im „Pfalzmuseum für Naturkunde – POLLICHIA-Museum“ die neue Sonderausstellung „Unterirdische Beziehungskisten – Mykorrhizapilze“ beginnen. Im Fokus liegt die Symbiose von Pilzen und Pflanzen, bei der die beteiligten Organismen über die Pflanzenwurzeln Stoffe austauschen.
Nach regenreichen Tagen im Herbst sprießen plötzlich überall Pilze aus dem Boden. Doch dabei handelt es sich nur um deren Fruchtkörper. Doch der größte Teil der Pilze lebt als Fadengeflecht (Myzel) unter der Erde. Mit schätzungsweise 4 Millionen Arten sind Pilze nach den Tieren das zweitgrößte Organismenreich der Erde.
Erfolgsrezept Mykorrhiza
Zahlreiche Pilze tauschen unterirdisch Stoffe mit Pflanzenwurzeln aus. Diese Symbiose von Pilz und Pflanze, bei der jeder Partner vom anderen profitiert, heißt Mykorrhiza. Rund 90 % aller bekannten Pflanzen können mit Pilzen eine Mykorrhiza ausbilden. Was genau die Mykorrhiza ist, welche Ausprägungen es gibt und was sie so erfolgreich gemacht hat, dass sie von zahlreichen Pflanzen genutzt wird, sind nur ein paar Fragen rund um dieses Thema, denen in der Ausstellung auf den Grund gegangen wird.
Attraktionen der Ausstellung
Die Sonderausstellung führt den Besucher von allgemeinen Infos über den Aufbau von Pilzen und ihren Unterschied zu Pflanzen und Tieren über das Thema Speisepilze, die oft Mykorrhizapilze sind, zu den Details der Mykorrhiza. Die Ausstellung umfasst verschiedene Exponate aus der Sammlung der POLLICHIA. Neben Dioramen mit zahlreichen Pilzmodellen werden auch Tischvitrinen mit weiteren Objekten aus der botanischen und zoologischen Sammlung zu sehen sein.
Bereichert wird die Ausstellung durch Installationen des Künstlers F. Eicher aus Bad Dürkheim. Er hat eigens für die Ausstellung Kunstobjekte kreiert, die die wissenschaftlichen und spannenden Fakten rund um das Thema Mykorrhiza auf ästhetische und künstlerische Weise beleuchten.
Gezielte Suche essbarer Mykorrhizapilze
Viele Menschen kommen wohl „über den Magen“ zum Thema Pilze. Die meisten haben vermutlich schon einmal Mykorrhizapilze gegessen, ohne es gewusst zu haben: Steinpilze, Maronen, Pfifferlinge – sie alle sind Mykorrhizapilze, die mit bestimmten Pflanzen eine Partnerschaft eingehen. Pilzsammler, die wissen, dass jene Pilze nur bei ihren pflanzlichen Mykorrhizapartnern vorkommen, können gezielter suchen.
Tauschbörsen im Untergrund
Welche verschiedenen Ausprägungen der Mykorrhiza gibt es? Sieht jede Mykorrhiza gleich aus oder unterscheidet sie sich je nach den beteiligten Partnern? Läuft es immer harmonisch zwischen den Mykorrhiza-Partnern oder gibt es auch Ausnutzer dieser Verbindung? Und warum ist Mykorrhiza überhaupt interessant für uns Menschen? Tatsächlich wird sie im Gartenbau und in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt. Der Einsatz von Mykorrhiza kann Dünger und Pestizide sparen. Selbst für den eigenen Garten ist die Mykorrhiza eine Option. Wie genau so eine Anwendung aussehen kann, verrät die Ausstellung.
Dauer, Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Die Sonderausstellung „Unterirdische Beziehungskisten – Mykorrhizapilze“ soll am 20. Mai 2021 starten und bis zum 24. April 2022 dauern. Die öffentliche Eröffnung soll tags zuvor um 19:00 im „Pfalzmuseum für Naturkunde – POLLICHIA-Museum“ stattfinden.
Öffnungszeiten
- Dienstag, Donnerstag – Samstag: 10:00 – 17:00 Uhr
- Mittwoch, Sonntag, Feiertage: 10:00 – 18:30 Uhr
- Montag geschlossen
Eintrittspreise inkl. Sonderausstellung
- Erwachsene 3 Euro
- Kinder 2 Euro
- Familien 6 Euro
Das Museumsteam freut sich auf Sie!
Falls das Museum an dem Termin pandemiebedingt geschlossen bleiben muss, soll stattdessen eine Online-Veranstaltung stattfinden.
Bis dahin gibt es auf der Website der Veranstalterin einige Impressionen zum Aufbau der Ausstellung zu entdecken.