Die Diskussion im Forum, Schwefelporlinge könnten aus dem Holz giftiger Bäumen Toxine aufnehmen und beim Verzehr durch Menschen Vergiftungen verursachen, stieß unvermittelt auf Interesse: Frau Dr. Anett Werner, die Leiterin der AG Enzymtechnik am Institut für Naturstofftechnik der Technischen Universität Dresden, bot an, einen Stamm von Eibe oder Robinie in Kultur zu nehmen und zu untersuchen. In ihrem Fokus steht vor allem die Erforschung der Enzyme und Myzelstruktur.

Ihrer Erfahrung nach lassen sich Schwefelporlinge hervorragend kultivieren und sie haben bereits mehrere Stämme gemeinsam mit der Uni Hannover untersucht. Erst vor ein paar Tagen hat sie einen Stamm von einem sehr alten Kirschbaum isoliert.

Für die Kultivierung werden junge, weichfleischige und voluminöse Exemplare ohne Schimmel- und Insektenbefall benötigt. Für den Transport einfach in Alufolie verpacken und zusammen mit einem Kühlakku (falls zur Hand) in einem passenden Karton verstauen. Versand per Express, aber nicht freitags, um die Zeitspanne zwischen Ernte und Probenentnahme möglichst kurz zu halten.

Die Dokumentation erfordert neben den Standortdaten (GPS) je ein Foto des Fruchtkörpers und des Standorts (Habitat) sowie das Datum der Entnahme. Der Name des Finders bzw. der Finderin würde ebenfalls in die Datenbank aufgenommen werden.

Im Labor werden die Knollen zunächst aufgebrochen. Anschließend wird aus dem Inneren eine Probe entnommen, die auf Agar-Medium (Kartoffel oder Malz) übertragen wird. Später sollen auch andere Medien untersucht werden.

Funde von Schwefelporlingen an Eibe oder Robinie bitte direkt an Frau Dr. Werner (anett [PUNKT] werner [AT] tu-dresden [PUNKT] de) melden, die dann die Versandmodalitäten klärt.

Danke an alle Pilzfreundinnen und Pilzfreunde für ihre Unterstützung!

 

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Bilder

Ideales Stadium: Ein knolliger, weichfleischiger und saftiger Schwefelporling quillt frisch aus dem Substrat.

Ideales Stadium: Ein knolliger, weichfleischiger und saftiger Schwefelporling quillt frisch aus dem Substrat. | Bild: Andreas Kunze

Weniger gut geeignet: Ältere Exemplare mit flach aufgefächerten, harten und trockenen Fruchtkörpern

Weniger gut geeignet: Ältere Exemplare mit flach aufgefächerten, harten und trockenen Fruchtkörpern | Bild: Andreas Kunze

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