Forscher von der kanadischen Universität Alberta fanden heraus, dass die meisten Wolfsflechten gleich drei Pilzarten beherbergen: den Hauptpilz, eine Hefe und einen Gallertpilz aus der Gattung Tremella.

Für gewöhnlich tritt er in der Form von Zellfäden (Hyphen) auf und parasitiert den beherrschenden Pilzpartner der Flechte. Doch die Flechtenkundler konnten jetzt nachweisen, dass Tremella lethariae im Vegetationskörper von Wolfsflechten auch in der Form von Hefezellen vorkommt und dass dies in der Natur das vorwiegende Stadium jener Art ist. (Tuovinen 2019)

Darüber hinaus stehen die Zellfäden, sofern in einer Wolfsflechte ein Hyphenstadium existiert, in engem Kontakt mit Algenzellen. Das wirft die Frage auf, ob tatsächlich alle mit Flechten vergesellschaftete Tremella-Arten Mykoparasiten sind. Ebenso stellt sich die Frage, wie diese Entdeckung so lange übersehen werden konnte.

Erst vor wenigen Jahren wurde bekannt, dass in vielen Flechten die Algen oder Cyanobakterien nicht nur mit einer einzigen Pilzart sondern zusätzlich mit einer Cyphobasidiales-Hefe zusammenleben. (Spribille 2016)

Danke an Nadja Podbregar vom Wissensmagazin scinexx, die uns mit ihrer Meldung „Vier Partner statt zwei“ darauf aufmerksam machte.

 

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Die boreal-alpin verbreitete Wolfsflechte lebt im Bereich der Waldgrenze auf Nadelbäumen. Sie ist der einzige europäische Vertreter der Gattung Letharia.

Die boreal-alpin verbreitete Wolfsflechte lebt im Bereich der Waldgrenze auf Nadelbäumen. Sie ist der einzige europäische Vertreter der Gattung Letharia. | Bild: Katja Schulz

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