Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie hat den Fliegenpilz zum „Pilz des Jahres 2022“ gekürt. Der Giftpilz mit seinem roten und weiß beflockten Hut gilt Menschen als Glückssysmbol. Als Symbiosepartner versorgt er Bäume über die Wurzeln mit Wasser und Mineralstoffen.

 

Blaubeuren, 2. Oktober 2021 — Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) hat im Tagungszentrum Blaubeuren während ihrer Jubiläumstagung zum 100-jährigen Bestehen den Fliegenpilz als „Pilz des Jahres 2022“ vorgestellt. Sie entschied sich bewusst für ein bekanntes Glückssymbol unter den mehr als 14.000 Pilzarten in Deutschland.

Unzählige Märchenbücher, Postkarten und weitere Artikel schmückt der hübsche Giftpilz mit seinem leuchtend roten und weiß beflockten Hut. Auf der Unterseite mit den weißen Lamellen reifen die Sporen heran – jene dienen wie Pflanzensamen zur Verbreitung der Art. Der weiße Stiel hat eine verdickte Basis mit warziger Struktur. Im oberen Stielbereich bleibt beim Aufschirmen des Huts eine häutige Manschette zurück.

 

Zeigerart für naturnahe Gärten und Parks

Der Fliegenpilz lebt mit vielen Baumarten zusammen und ist daher weit verbreitet. Darüber hinaus kann er sich auch in vom Menschen geprägten Forsten, Parkanlagen und Gärten relativ schnell wieder ansiedeln. Doch wo die gärtnerische Pflege mit Dünger, Fertigrasen und Mähroboter überhand nimmt, fällt es dem Fliegenpilz schwer zu überleben. Er gilt deshalb als gute Zeigerart für naturnahe Gärten und Parkanlagen.
 

Bestandsaufnahme per Meldeaktion

Um die aktuelle Bestandsituation bewerten zu können, hat die DGfM im August eine bundesweite Meldeaktion gestartet. Alle Naturfreunde mit diesjährigen Fliegenpilzfunden können sich daran beteiligen. Hierzu müssen lediglich ein Foto und die Standortangabe mit Funddatum über ein Online-Formular übermittelt werden. Unter allen Meldern werden 100 Preise verlost.
 

Giftpilz und Verwechslung

Der Fliegenpilz ist zwar mit dem Grünen Knollenblätterpilz verwandt, aber längst nicht so giftig. Trotzdem warnt die DGfM vor dem Verzehr und rät insbesondere von Selbstversuchen als Rauschmittel ab. Die Fruchtkörper enthalten Giftstoffe in schwankender Konzentration, weshalb sie von Pilzsachverständigen und Pilzberatern bei Korbkontrollen aussortiert werden.

Ähnliche Arten gibt es kaum. Allenfalls der in Südeuropa als Speisepilz geschätzte, aber bei uns sehr seltene Kaiserling hat ähnliche Hutfarben. Ihm fehlen aber die weißen Tupfen auf dem Hut. Außerdem ist sein Stielfleisch gelb gefärbt, das des Fliegenpilzes hingegen weiß.

 

Pressefoto

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Heranwachsende Fruchtkörper des Fliegenpilzes im Buchenlaub. (Foto: Andreas Kunze)
 

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Pressekontakte

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Schriftführer und Pilzsachverständiger
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Gerhard Schuster
Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit
Fachausschuss Öffentlichkeitsarbeit

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Über die Deutsche Gesellschaft für Mykologie

Gegründet 1921, vertritt die gemeinnützige DGfM die Interessen von Pilzfreundinnen/Pilzfreunden und Mykologinnen/Mykologen in ganz Deutschland. Sie definiert die Qualifikationen zum PilzCoach, zur/zum Pilzsachverständigen und universitätsgeprüften Fachberater/in für Mykologie. Aktuell wird eine mehrstufige Qualifizierung in der Feldmykologie etabliert. Die DGfM gibt die „Zeitschrift für Mykologie“ sowie das englischsprachige Journal „Mycological Progress“ heraus. Sie veranstaltet Fachtagungen und vergibt Förderpreise. Seit 1994 kürt die DGfM alljährlich den „Pilz des Jahres“. Als nichtstaatliche Organisation setzt sie sich für den Arten- und Biotopschutz von Pilzen ein. Sie koordiniert die bundesweite Pilzkartierung und veröffentlicht auf www.pilze-deutschland.de Fotos und Verbreitungskarten.

Bilder

Heranwachsende Fruchtkörper des Fliegenpilzes im Buchenlaub

Heranwachsende Fruchtkörper des Fliegenpilzes im Buchenlaub | Bild: Andreas Kunze

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