Am gestrigen Freitagabend ging es in der TV-Sendung „Abendschau - Der Süden“ des Bayerischen Rundfunks auch um Pilz-Apps. In dem gut 3-minütigen Beitrag macht sich die Reporterin Nadine Cibu ohne Vorkenntnisse auf in den Wald, um Pilze zu sammeln und die Funde mit der Hilfe zweier Pilz-Apps zu bestimmen.

 

Das erste Programm auf dem Smartphone war ein Pilzlexikon, das durch die Abfrage von Merkmalen die infrage kommenden Arten eingrenzt. Idealerweise bleibt zum Schluss die richtige Art übrig. Die zweite App war ein Pilzscanner. Solche Programme versprechen, Pilze automatisch anhand von Fotos identifizieren zu können.

Zum Glück warf Dr. Georg Dünzl zum Schluss noch einen Blick auf das Sammelgut. Prompt entdeckte der Pilzsachverständige mit dem Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) einen lebensbedrohlichen Giftpilz im Korb. Der Fachmann klärt auf, dass selbst bei hohen Trefferquoten von Pilz-Apps eine einzige Fehlbestimmung bereits tödlich enden kann.

Dass Pilzbestimmung Einsteiger leicht überfordern kann, verdeutlicht auch die Gegenüberstellung des Grünen Knollenblätterpilzes mit einem vermeintlichen Parasol ab Minute 2:02, denn letzterer entpuppt sich als Perlpilz (Amanita rubescens).

Tags zuvor am Donnerstag informierte die Uniklinik Regensburg die Medien, dass sie ungewöhnlich viele Patienten behandelt, die sich mit Pilzen vergiftet haben. Einige der Fälle sollen auf den unbedarften Einsatz von Pilz-Apps zurückgehen.

Die DGfM hatte bereits Mitte August vor der Vergiftungsgefahr durch Pilz-Apps gewarnt.

 

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Dr Georg Dünzl, Pilzsachverständiger der DGfM, im Interview der Abendschau im Süden

Dr Georg Dünzl, Pilzsachverständiger der DGfM, im Interview der Abendschau im Süden | Bild: BR Fernsehen

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