Gestern Abend war im NDR die Sendung „Pilze - Genuss und Gefahr“ aus der Reihe „Wie geht das?“ zu sehen. Mit dabei war Harry Andersson (Braunschweig) vom DGfM-Fachausschuss „Pilzverwertung und Toxikologie“. Der Beitrag zeigt den Pilzsachverständigen bei seiner ehrenamtlichen Arbeit.

Zunächst stellt Andersson im Wald die enorme Bedeutung der Pilze als „Recyclingunternehmen“ für den Naturkreislauf heraus. Später sichtet er auf dem Wochenmarkt die angebotenen Wild- und Zuchtpilze. Der Pilzsachverständige weist auf die Qualität und Herkunft der Pilze hin und streift kurz die Schutzbestimmungen.

Während der Hauptsaison betreut der Mykologe eine 24-Stunden-Hotline, um Menschen mit einer Pilzvergiftung oder in Verdachtsmomenten zu helfen. Zuhause untersucht er angelieferte Pilzreste, falls nötig mit dem Mikroskop – eine echte Detektivarbeit. Mit Zeitungspapier und Salzsäure demonstriert der Fachmann den Wieland-Test zum Nachweis von Knollenblätterpilzgiften. Anhand eines frischen Grünen Knollenblätterpilzes erläutert der Experte für Pilzgifte und Pilzvergiftungen die entscheidenden Merkmale des Giftpilzes. Nach der Bestimmung bzw. Arteingrenzung informiert Andersson die Ärzte, damit sie die richtige Therapie wählen. Das kann lebensrettend sein. Erfreulich, wenn der Braunschweiger im Nachgang einer Mutter Entwarnung geben kann, da ihr Kind nur einen Champignon gegessen hat.

Zum Schluss führt der versierte Pilzkenner eine Gruppe durch einen Friedhof auf der Suche nach Pilzen. Er demonstriert, dass zur Pilzbestimmung auch der Geruchssinn gehört. Anschließend warnt er die Teilnehmer/innen vor dem unbedachten Abschneiden der Pilze: Leicht kann das untere Stielende mit ggf. wichtigen Erkennungsmerkmalen unentdeckt im Boden verbleiben. Deshalb ist das vorsichtige Heraushebeln des Fruchtkörpers die bessere Alternative. Ebenso rät er von alten Hausmitteln ab: Sie bringen nichts. Auch vor Nachbarn, die „alle Pilze“ kennen, sollte man einen Bogen machen.

Zwischen des Szenen gibt es spannende Einblicke in eine Pilzfarm im niedersächsischen Helvesiek. Der Biologe Torsten Jonas erläutert den gesamten Produktionsprozess, angefangen von der Herstellung des Substrats, über das Beimpfen mit Pilzbrut bis hin zur Ernte leckerer Speisepilze wie Kräuter-Seitlinge und Shiitake.

Die TV-Doku wird am morgigen Freitag von 11:30 bis 12:00 Uhr wiederholt. Wer die Wiederholung nicht anschauen kann, wird in der Mediathek fündig.

Nachtrag: Inzwischen ist die NDR-Doku auch auf YouTube verfügbar:

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Wir wünschen viel Spaß beim Anschauen!

Bilder

Harry Andersson im Wald über Pilze als „Recyclingunternehmen“

Harry Andersson im Wald über Pilze als „Recyclingunternehmen“ | Bild: Norddeutscher Rundfunk

Anderssons Arbeitsplatz mit Mikroskop zur Bestimmung von Pilzresten

Anderssons Arbeitsplatz mit Mikroskop zur Bestimmung von Pilzresten | Bild: Norddeutscher Rundfunk

Auf einem Friedhof lehrt Andersson Exkursionsteilnehmern das A und O der Pilzbestimmung

Auf einem Friedhof lehrt Andersson Exkursionsteilnehmern das A und O der Pilzbestimmung | Bild: Norddeutscher Rundfunk

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