Vergleicht man mehrere Pilzbücher, so findet man widersprüchliche Angaben zur Essbarkeit der Arten. Zudem wurden in den letzten Jahren immer wieder Giftstoffe in Pilzen, die in älteren Büchern als Speisepilze galten, entdeckt (siehe auch den Beitrag „Vergiftungssyndrome“ mit der beigefügten „Liste der Giftpilze“).

Daher hat der Fachausschuss Toxikologie und Pilzverwertung eine Positivliste der Speisepilze erarbeitet, die Arten umfasst, die als essbar gelten können. Sammler sollten dennoch vorsichtig vorgehen, wenn sie neue Pilzarten auf den Speisezettel nehmen. Auch bei guten Speisepilzen kann es Allergien oder individuelle Unverträglichkeiten geben.

Pilzarten, bei denen regelmäßig Unverträglichkeiten auftreten oder die nur unter Einschränkung als Speisepilze gelten können, wurden auf einer Liste der uneinheitlich bewerteten Speisepilze erfasst. Solche Pilzarten sollten in einer Beratung nur mit deutlichen Warnungen verbunden zum Essen freigegeben werden.

Die Liste ist vorrangig als Hilfestellung und zur Untermauerung der Argumentation für den Anfänger in der Pilzberatung gedacht. Allerdings ist der Pilzsachverständige je nach eigener Erfahrung und individueller Beratungssituation nicht an diese Liste gebunden. Auch wird der Pilzsachverständige die Qualität und das Alter der ihm vorgelegten Arten in seiner Beratung berücksichtigen. Nicht jeder Pilzsachverständige kennt alle hier aufgeführten Arten. Mit zunehmender Erfahrung wird sich dies natürlich ändern. Geschützte Arten oder Arten der Roten Liste wurden absichtlich und mit einer Kennzeichnung aufgeführt, so dass der Pilzsachverständige entsprechend beraten kann.

Das Sammeln von Speisepilzen dient heute nicht mehr der Ernährung wie in Kriegs- und Nachkriegszeiten, sondern dem Naturerlebnis verbunden mit nachfolgendem Genuss. Daher haben nur Arten eine Aufnahme in diese Liste gefunden, von denen wir glauben, dass sie nach ausreichendem Erhitzen und in angemessener Menge problemlos essbar sind. Über die Schmackhaftigkeit lässt sich natürlich streiten. Eine Ausnahme bilden die Morcheln. Es ist inzwischen bekannt, dass sie gelegentlich gastrointestinale und/oder rein neurologische Symptome hervorrufen können.

Dokumente

Seitenanfang