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Unsere News informieren Sie über die faszinierende Welt der Pilze inklusive den Zeitschriften und dem aktiven Vereinsleben unserer Gesellschaft.
Sumpfwallabys fressen für ihr Leben gern Pilze. Davon profitieren nicht nur sie, indem sich ihr Magen füllt. Die Beuteltiere verteilen die Sporen in erstaunlich großer Entfernung, was die Mykorrhiza-Pilze maßgeblich bei ihrer Ausbreitung unterstützt.
Wissenschaftler fanden 2020 im indischen Bundesstaat Meghalaya gleich mehrere unbekannte Pilzarten. Im Fall von Roridomyces phyllostachydis beeindruckt vor allem eine Besonderheit: Das Pilzgeflecht und die Stiele der filigranen Fruchtkörper leuchten im Dunkeln grünlich. Bei Tageslicht erscheinen die nur wenige Zentimeter großen Hutpilze dagegen unauffällig hellbraun bis schmutzigweiß.
Aufgrund spärlicher Hinweise auf Sporen wurde bislang von einer asexuellen Fortpflanzung bei Rentierflechten ausgegangen. Demnach sollen abgelöste Flechtenteile zu größeren Exemplaren heranwachsen. Dann müsste das genetische Material gleich sein, weil sie gewissermaßen allesamt Klone darstellen würden. Forschern fiel jedoch bei ihren Untersuchungen einer Probenreihe aus Kanada eine erstaunlich hohe genetische Vielfalt auf, die nicht zur verbreiteten Annahme passt.
In Deutschland untersuchen Forscher, wie sich aus Pilzen Materialien zum Absorbieren von Schall herstellen lassen. Hierzu werden im Labor Pilze auf feinkörnigem, pflanzlichem Substrat angebaut. Ein 3D-Drucker bringt das Substrat-Pilz-Gemisch in eine beliebige Form. Danach wird die Form von den Myzelfäden durchwachsen und stabilisiert. Zuletzt wird die Form im Ofen fixiert, indem der Pilz durch Hitze abgetötet wird.
„Direkt aus dem Wald in Eure Ohren kommt unser Pilzpodcast daher, um Euch Interessantes, Skurrilles und Wissenswertes aus dem Reich der Pilze zu präsentieren.“ Den Autoren zufolge richtet sich der Podcast an alle, die gerne in die Pilze gehen oder es schon immer vorhatten. Die Themen reichen von der Vorstellung und dem Vorkommen interessanter Pilze über Zubereitungstipps bis hin zu giftigen Verwechslungsmöglichkeiten von Speisepilzen und weitere pilzrelevante Dinge.
Medienberichten zufolge konnte Europas kleinster bekannter Käfer jetzt auch im Nationalpark Harz nachgewiesen werden. Baranowskiella ehnstromi wird maximal 0,7 Millimeter lang und ist kaum dicker als ein menschliches Haar. Der braune Winzling aus der Familie der Federflügler wurde durch eine gezielte Suche in den Fruchtkörpern (Frk.) des Muschelförmigen Feuerschwamms (Phellinus conchatus) aufgespürt.
In der Natur heißt es oft: Pilz gegen Pilz. Der Eichen-Leberreischling oder die Ochsenzunge (Fistulina hepatica), auf Englisch „beefsteak fungus“, enthält einen potenten Wirkstoff gegen bestimmte Schlauchpilze. Dieses neu entdeckte Biomolekül namens „Feldin“ könnte sich zudem als Helfer im Kampf gegen für Menschen gefährliche Pilze wie Candida albicans eignen.
Die in Zentralamerika beheimatete Blattschneiderameise Acromyrmex echinatior ist dank einer anatomischen Besonderheit auffallend resistent gegen Verletzungen und Pilzinfektionen, wie eine jüngst veröffentlichte Studie belegt: Winzige Kristallplättchen aus Kalzit mit einem hohem Magnesiumanteil bedecken die Insekten und bilden dadurch einen natürlichen Körperpanzer.
Der Wirkstoff Psilocybin hat sich in einer kleinen US-amerikanischen Studie als wirksam bei Major Depression gezeigt, eine Form der Depression mit Nebensymptomen wie Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und ein geringes Selbstwertgefühl. Das aus „Zauberpilzen“ (Magic Mushrooms) gewonnene Psychedelikum wirkte schnell und konnte den Zustand der Probanden deutlich verbessern.
Pilze dienen vielen Tieren als Nahrung, darunter auch verschiedenen Käfern. Zuckerrohr-Ambrosiakäfer gehen noch weiter als die meisten Käferarten: Sie züchten Pilze gezielt und pflegen sie gemeinschaftlich. Darüber hinaus konnten die Forscher in den Bohrgängen von Xyleborus affinis fünf Pilzarten nachgewiesen werden.
Neben vielen weiteren Pflanzenarten können auch Tomaten von Partnerschaften mit Mykorrhizapilzen profitieren – sogar in Gewächshäusern. Durch diese Vernetzung brauchen sie weniger Phosphatdünger und die Früchte schmecken süßer. Damit das funktionieren kann, ist ein passendes Substrat erforderlich. Dies sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie aus Deutschland.
In extremen Lebensräumen wie der Atacama-Wüste in Südamerika haben Einzelkämpfer oft das Nachsehen. Lebensgemeinschaften aus Pilzen und Algen – Flechten – sind hingegen nicht nur gemeinsam stark, sondern können sogar die Landschaft verändern und spielen bei der Bodenbildung eine Rolle. Das hat jüngst ein Team um Dr. Patrick Jung von der Hochschule Kaiserslautern belegen können.
Extreme Hitze und lange Dürreperioden treten infolge der globalen Erwärmung zusehends häufiger auf und setzen den Bäumen zu. Derzeit werden verschiedene Ansätze diskutiert, um die Wälder vor dem „Klimastress“ zu schützen. Bodenpilze wurden bislang kaum berücksichtigt, könnten dabei aber eine große Rolle spielen. Das belegen Untersuchungen, die jüngst im Journal of Ecology veröffentlicht wurden.
Die DGfM hat den Grünling (Tricholoma equestre) während der Herbsttagung des Landesverbands der Pilzsachverständigen in Sachsen-Anhalt (LVPS) in Klietz zum „Pilz des Jahres 2021“ gekürt. Die Charakterart sandiger Kiefernwälder galt bis kurz nach der Jahrtausendwende als ergiebiger, schmackhafter Speisepilz. Dann wurden nach Verzehr des Pilzes schwere Fälle von Muskelzersetzung bekannt, die teils tödlich endeten.
34 Jahre nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl sind einige Pilzarten vor allem in Süddeutschland nach wie vor stark mit Cäsium-137 belastet. Das geht aus dem aktuellen Pilzbericht des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) hervor.
Für sein bereits 15 Jahre währendes ehrenamtliches Engagement als Pilzsachverständiger (PSV) wurde Markus Lorenz aus dem unterfränkischen Miltenberg Ende Juli mit dem „Grünen Engel“ ausgezeichnet. Die DGfM gratuliert ihrem Mitglied herzlich zu dieser Ehrung und wünscht ihm weiter viel Elan bei seinem Tun!
Zur Bekämpfung des Eschentriebsterbens mit Hilfe viraler Superinfektionen suchen Dr. Cornelia Heinze und Tobias Lutz vom Institut für Pflanzenwissenschaften und Mikrobiologie der Universität Hamburg ungewöhnlich geformte Pilzfruchtkörper. Für eine breitgefächerte Virensammlung sind die beiden Forschenden auf die Unterstützung aller Pilzfreundinnen und -freunde angewiesen.
Noch bis zum 24. Januar 2021 findet im Museum für Naturkunde Magdeburg die Sonderausstellung „Pilze – Netzwerker der Natur“ mit Pilzmodellen aus der Werkstatt von Lilo und Klaus Wechsler (Bremen) statt. Die Pilze wirken in ihrer Darstellung absolut echt und sind in verschiedenen Dioramen biotopgerecht in übersichtlichen Vitrinen zusammengestellt.
La Palma – Insel der Pilze. Den Namen hat die kleine Kanarische Insel verdient mit ihren 1.500 gelisteten Pilzarten. Einen Groβteil davon kann man am 28. November 2020 während des ‘Gran Día de Setas’, dem Groβen Tag der Pilze, im Erholungsgebiet El Pilar sehen. Nach ausgiebiger Suche werden die Funde bestimmt und mit Namen versehen zu einer Ausstellung arrangiert. Die essbaren Pilze werden köstlich zubereitet und an die Besucher gratis ausgegeben.
Bei unseren Waldbegehungen und Pilzführungen kommen wir in feuchten Waldgebieten und an Bachläufen immer wieder mit Salamandern in Kontakt. Dies birgt die Gefahr, dass eine neuartige und als „Salamanderpest“ bekannt gewordene Pilzkrankheit ungewollt verschleppt wird. Sie wird durch den pathogenen Chytridpilz Batrachochytrium salamandrivorans – kurz „Bsal“ – verursacht und dezimiert vor allem die Bestände des Feuersalamanders.