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Unsere News informieren Sie über die faszinierende Welt der Pilze inklusive den Zeitschriften und dem aktiven Vereinsleben unserer Gesellschaft.

 

Titelbild der Mycological Progress

Molekulargenetische Untersuchungen bieten spannende Einblicke in die Verwandtschaftsverhältnisse von Pilzgattungen – so auch im Fall von Mycosphaerangium and Neomelanconium, die laut einer Studie aus Österreich engste Verwandte sind. Forscher aus Tschechien analysierten, welche Großpilze auf Weiß-Tannen (Abies alba) in alten Wäldern wachsen. Über zahlreiche weitere Pilzarten aus allen Teilen der Welt von Südamerika bis nach Asien informiert die „Mycological Progress“. Wir werfen einen Blick auf die facettierten Inhalte der jüngsten drei Ausgaben.

Diese Blattschneiderameise aus Costa Rica lebt in derselben geografischen Region wie die in der Studie untersuchte Art.

Die in Zentralamerika beheimatete Blattschneiderameise Acromyrmex echinatior ist dank einer anatomischen Besonderheit auffallend resistent gegen Verletzungen und Pilzinfektionen, wie eine jüngst veröffentlichte Studie belegt: Winzige Kristallplättchen aus Kalzit mit einem hohem Magnesiumanteil bedecken die Insekten und bilden dadurch einen natürlichen Körperpanzer.

Der Wirkstoff Psilocybin hat sich in einer kleinen US-amerikanischen Studie als wirksam bei Major Depression gezeigt, eine Form der Depression mit Nebensymptomen wie Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und ein geringes Selbstwertgefühl. Das aus „Zauberpilzen“ (Magic Mushrooms) gewonnene Psychedelikum wirkte schnell und konnte den Zustand der Probanden deutlich verbessern.

Ein Zuckerrohr-Ambrosiakäfer frisst die an der mit Nahrungspilzen bewachsenen Tunnelwand

Pilze dienen vielen Tieren als Nahrung, darunter auch verschiedenen Käfern. Zuckerrohr-Ambrosiakäfer gehen noch weiter als die meisten Käferarten: Sie züchten Pilze gezielt und pflegen sie gemeinschaftlich. Darüber hinaus konnten die Forscher in den Bohrgängen von Xyleborus affinis fünf Pilzarten nachgewiesen werden.

Die Früchte mykorrhizierter Tomaten schmecken süßer.

Neben vielen weiteren Pflanzenarten können auch Tomaten von Partnerschaften mit Mykorrhizapilzen profitieren – sogar in Gewächshäusern. Durch diese Vernetzung brauchen sie weniger Phosphatdünger und die Früchte schmecken süßer. Damit das funktionieren kann, ist ein passendes Substrat erforderlich. Dies sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie aus Deutschland.

Die Flechtenlager (rot) sind in die Oberfläche der Körner (grün) eingebettet.

In extremen Lebensräumen wie der Atacama-Wüste in Südamerika haben Einzelkämpfer oft das Nachsehen. Lebensgemeinschaften aus Pilzen und Algen – Flechten – sind hingegen nicht nur gemeinsam stark, sondern können sogar die Landschaft verändern und spielen bei der Bodenbildung eine Rolle. Das hat jüngst ein Team um Dr. Patrick Jung von der Hochschule Kaiserslautern belegen können.

Mykorrhiza-Pilze machen Bäume robuster.

Extreme Hitze und lange Dürreperioden treten infolge der globalen Erwärmung zusehends häufiger auf und setzen den Bäumen zu. Derzeit werden verschiedene Ansätze diskutiert, um die Wälder vor dem „Klimastress“ zu schützen. Bodenpilze wurden bislang kaum berücksichtigt, könnten dabei aber eine große Rolle spielen. Das belegen Untersuchungen, die jüngst im Journal of Ecology veröffentlicht wurden.

Grünling (Tricholoma equestre)

Die DGfM hat den Grünling (Tricholoma equestre) während der Herbsttagung des Landesverbands der Pilzsachverständigen in Sachsen-Anhalt (LVPS) in Klietz zum „Pilz des Jahres 2021“ gekürt. Die Charakterart sandiger Kiefernwälder galt bis kurz nach der Jahrtausendwende als ergiebiger, schmackhafter Speisepilz. Dann wurden nach Verzehr des Pilzes schwere Fälle von Muskelzersetzung bekannt, die teils tödlich endeten.

Milchbrätling (Lactifluus volemus), ein leckerer Speisepilz

Am 29.9.2020 ging es in der Sendung „SWR2 Forum“ eine Dreiviertelstunde lang um Pilze. Moderator Burkhard Müller-Ullrich sprach mit Peter Karasch und Dr. Rita Lüder, beide aus dem Präsidium der DGfM, sowie dem Schriftsteller und Pilzkundler Till R. Lohmeyer. Unter dem Titel „Hallimasch und Totentrompete – Warum sind Pilze so besonders?“ griffen die drei Pilzexperten zahlreiche Themenaspekte auf.

Symbolfoto: radioaktiv belasteter Maronenröhrling

34 Jahre nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl sind einige Pilzarten vor allem in Süddeutschland nach wie vor stark mit Cäsium-137 belastet. Das geht aus dem aktuellen Pilzbericht des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) hervor.

Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber während seiner Laudatio über Markus Lorenz als Videobotschaft

Für sein bereits 15 Jahre währendes ehrenamtliches Engagement als Pilzsachverständiger (PSV) wurde Markus Lorenz aus dem unterfränkischen Miltenberg Ende Juli mit dem „Grünen Engel“ ausgezeichnet. Die DGfM gratuliert ihrem Mitglied herzlich zu dieser Ehrung und wünscht ihm weiter viel Elan bei seinem Tun!

Russula lepida, virusinfiziert

Zur Bekämpfung des Eschentriebsterbens mit Hilfe viraler Superinfektionen suchen Dr. Cornelia Heinze und Tobias Lutz vom Institut für Pflanzenwissenschaften und Mikrobiologie der Universität Hamburg ungewöhnlich geformte Pilzfruchtkörper. Für eine breitgefächerte Virensammlung sind die beiden Forschenden auf die Unterstützung aller Pilzfreundinnen und -freunde angewiesen.

Titelbild von Heft 86/2 der Zeitschrift für Mykologie

Das Titelbild der zweiten Ausgabe 2020 der Zeitschrift für Mykologie ziert ein Foto von Josef Christan, das mehrere Fruchtkörper von Chlorociboria aeruginascens zeigt. Den Artikel von Peter Karasch über die Erfassung von xylobionten Pilzen und terrestrischen Großpilzen zur Zustandserfassung und Weiterentwicklung der NSG „Rohrbachschlucht“, „Eistobel“, „Trogener Moore“, „Degermoos“ sowie NSG-würdiger Tobelwälder lesen Sie ab Seite 299.

Eingangsvitrine

Noch bis zum 24. Januar 2021 findet im Museum für Naturkunde Magdeburg die Sonderausstellung „Pilze – Netzwerker der Natur“ mit Pilzmodellen aus der Werkstatt von Lilo und Klaus Wechsler (Bremen) statt. Die Pilze wirken in ihrer Darstellung absolut echt und sind in verschiedenen Dioramen biotopgerecht in übersichtlichen Vitrinen zusammengestellt.

Titelbild der Mycological Progress

Pflaumenbäume beherbergen überraschend viele Pilzarten, darunter zahlreiche der Wissenschaft bisher unbekannte Spezies, wie jüngst eine Untersuchung ergab. Darüber und über weitere Themen wie zum Beispiel eine beliebte Gartenpflanzen betreffende und möglicherweise neue Pandemie im Reich der Pilze informiert die „Mycological Progress“. Wir werfen einen Blick auf die facettierten Inhalte der letzten drei Ausgaben.

Entwicklungsrat Diego Brito, die deutsche Pilzforscherin Rose Maria Dähncke und José María Pestana, Bürgermeister von Villa de Mazo (von links) | Foto: David Sanz

La Palma – Insel der Pilze. Den Namen hat die kleine Kanarische Insel verdient mit ihren 1.500 gelisteten Pilzarten. Einen Groβteil davon kann man am 28. November 2020 während des ‘Gran Día de Setas’, dem Groβen Tag der Pilze, im Erholungsgebiet El Pilar sehen. Nach ausgiebiger Suche werden die Funde bestimmt und mit Namen versehen zu einer Ausstellung arrangiert. Die essbaren Pilze werden köstlich zubereitet und an die Besucher gratis ausgegeben.

(Gesunder) Feuersalamander im Moos | Bild: Andreas Glöckner/ Pixabay

Bei unseren Waldbegehungen und Pilzführungen kommen wir in feuchten Waldgebieten und an Bachläufen immer wieder mit Salamandern in Kontakt. Dies birgt die Gefahr, dass eine neuartige und als „Salamanderpest“ bekannt gewordene Pilzkrankheit ungewollt verschleppt wird. Sie wird durch den pathogenen Chytridpilz Batrachochytrium salamandrivorans – kurz „Bsal“ – verursacht und dezimiert vor allem die Bestände des Feuersalamanders.

Logo von Der Natur-Shop

Mit steigender Anzahl an Zeitschriften, Flyern und weiteren Materialien erledigen wir den Versand ab sofort in professioneller Zusammenarbeit mit „Der Natur-Shop“ in Hannover. Das Unternehmen verfügt über umfangreiche Erfahrung in dem Bereich und liefert seit Jahren schöne, interessante und nützliche Produkte rund ums Thema Natur, darunter hochwertige Nisthilfen, Artikel für die Tierfütterung im Garten, nachhaltige Bekleidung, Kalender, Naturführer, Kinderbücher u.v.m.

Knubbelige Fruchtkörper des Schwefelporlings

Die Diskussion im Forum, Schwefelporlinge könnten aus dem Holz giftiger Bäumen Toxine aufnehmen und beim Verzehr durch Menschen Vergiftungen verursachen, stieß unvermittelt auf Interesse: Frau Dr. Anett Werner, die Leiterin der AG Enzymtechnik am Institut für Naturstofftechnik der Technischen Universität Dresden, bot an, einen Stamm von Eibe oder Robinie in Kultur zu nehmen und zu untersuchen. In ihrem Fokus steht vor allem die Erforschung der Enzyme und Myzelstruktur.

Logo des Portals „ArtenFinder RLP“

Am heutigen Internationalen Tag der biologischen Vielfalt ruft die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) dazu auf, die Funde von Jahreswesen in Rheinland-Pfalz und den benachbarten Gebieten über ihr Bürgerwissenschaftsportal „ArtenFinder Rheinland-Pfalz“ zu melden. Die DGfM unterstützt die Kampagne und bittet um Fundmeldungen der Gewöhnlichen Stinkmorchel, unser Pilz des Jahres 2020.

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